Krimi

Montag, 19. Juli 2010

Schneewittchen muss sterben - Nele Neuhaus

Nur ein einziger Satz in Fettschrift stand auf dem weißen Blatt:
(rezensiert von Purpurfalter)

SCHNEEWITTCHEN MUSS STERBEN


Inhaltlicher Überblick:

Der Taunuskrimi „Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus beginnt mit einem kurzen Prolog, in dem sich jemand regelrecht besorgt um ein totes Mädchen „kümmert“ und mit ihr spricht.

November 2008: Tobias Sartorius wird nach 10 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen und kehrt in sein Heimatdorf Altenhain zurück. Er möchte herausfinden, was damals passiert ist, denn er kann sich an nichts erinnern.

Kurze Zeit später werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen und entdecken an einem Flugplatz das Skelett einer Frau. Ihre Ermittlungen führen sie nun geradewegs in das Dorf Altenhain, wo vor 11 Jahren zwei 17-jährige Mädchen spurlos verschwanden.

Ist Tobias Sartorius für den Unfall verantwortlich, hat er die Morde damals wirklich begangen? Oder wurde vielleicht schlampig ermittelt, vertuscht oder falsch ausgesagt?

Eigene Stellungnahme:


Ich habe die ersten 2 bis 3 Kapitel gebraucht, um in das Buch reinzufinden und das obwohl es recht einfach und flüssig zu lesen ist. Es sind vielmehr die vielen unterschiedlichen Personen und Orte, mit denen man konfrontiert wird, die es etwas komplizierter machen, dem Geschehen absolut aufmerksam zu folgen. Auch schmückt die Autorin den Anfang meiner Meinung nach etwas zu stark aus.

Wenn man sich dann erst einmal eingelesen hat, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es ist sehr interessant, immer wieder lässt die Autorin dem Leser neue Informationen zukommen und alles bleibt bis zum Schluss undurchsichtig und spannend! Das Ende kommt dann größtenteils überraschend und plötzlich fügt sich alles zusammen.

Dieses Buch ist toll, da es „aus dem Leben“ gegriffen ist. Man erfährt, was sich alles unter jungen Leuten und in einer Dorfgemeinschaft abspielen kann und dass dies zum Teil mit weitreichenden Folgen verbunden ist. Man kann sich sehr gut in die Personen hineinversetzen, da sie hervorragend ausgearbeitet sind. Auch erkennt man teilweise Parallelen zu seinem eigenen Umfeld.

Zu dem Hauptprotagonist Tobias kann ich sagen, dass die Autorin ihm einen aussagekräftigen Charakter verliehen hat. Er hasst sein Heimatdorf, ja verflucht es regelrecht und doch kehrt er nach seiner Haft dorthin zurück und beschließt auch dort zu bleiben, da ihm das Wohlergehen seines Vaters am Herzen liegt. Dass er überdurchschnittlich intelligent ist, merkt man im Handlungsverlauf immer wieder, zum Beispiel an seinen Gesprächen mit der Polizei.

Positiv bei diesem Roman ist auch, dass sehr viele Personen als Täter in Frage kommen und man persönliche Probleme sowie das soziale Auseinanderdriften der Dorfgemeinschaft vermittelt bekommt.

Eine Frage bleibt für mich allerdings offen: Was hat sich die Autorin bei der Wahl des tollen Covers gedacht? Soll es evtl. als „Kirchturmspitze“ für die Dorfgemeinschaft stehen, die Himmelsrichtungen für die unterschiedlichen Interessen der einzelnen Bewohner? Wirklich interessant, Ich tüftel noch.

Fazit:

Nele Neuhaus hat es geschafft, einen gelungenen und in sich logischen 500-Seiten-Krimi zu schreiben, der vielseitige Handlungsstränge aufweist und bei dem die Spannung durchweg aufrecht erhalten wird. Ich kann diesen realistischen, komplexen Krimi sehr empfehlen.

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